Informationen zu einer Homöopathischen Haus-, Notfall- und Urlaubsapotheke

Hinweise zur Selbstbehandlung

 

Aus dem Studium von Hahnemanns Pariser Krankenjournalen geht eindeutig hervor, daß schon der Begründer der Homöopathie seine Patienten zur Eigenbehandlung in gewissem Ausmaß – vorzüglich in akuten Zuständen – ermutigte. Auch Hering, berühmter Schüler Hahnemanns und großer Homöopath und Professor in Amerika, unterstützte die „Laienhomöopathie“, zumal er mit seimem „Constantin Hering’s Homöopathischer Hausarzt“ oder „Homöopathischer Hausarzt Hering (HHH)“, wie er in Fachkreisen auch genannt wird, einen sehr umfangreichen, 400-seitigen Leitfaden geschaffen hat, welcher erstmalig 1835 erschienen ist und es bis 1946 zu insgesamt 33 Auflagen brachte. Zu Beginn dieses Werkes schrieb er unmißverständlich: „Dieses Buch lehrt, wie man in den gewöhnlichen Kankheitsfällen mit Hahnemannschen oder homöopathischen Arzneien sich selber helfen kann.“

Allerdings ist die homöopathische Eigen- oder Selbstbehandlung nur unter bestimmten Voraussetzungen zu empfehlen. Grundsätzlich gesehen ist Paracelsus’ (1493-1541) Ansicht sicherlich nicht verkehrt: „Wer sich selbst behandelt, hat einen Narren zum Arzt.“ Dies gilt besonders für die chronische Behandlung mit Hochpotenzen, denn diese gehört immer in fachkundige Hände eines erfahrenen Homöotherapeuten.

Im Falle von Akuterkrankungen und kleineren Unpäßlichkeiten sowie Verletzungen animiere ich jedoch immer dazu, bei Interesse selbst zu therapieren. Denn dadurch wird diese sanfte und göttliche Heilweise weitergetragen. Und engagierte junge Mütter und Väter können die Denkweise und Handhabung gleich ihren Kindern weitervermitteln. Außerdem hilft diese Maßnahme auch enorme Kosten zu sparen und dazu das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen zu stärken.

Die Selbstbehandlung sollte sich allerdings auf den Tiefpotenzbereich beschränken. Weiterhin ist Grundvoraussetzung, daß sich der Behandler mit dem Wesen der Miasmen sowie speziell mit dem Phänomen der Unterdrückung und einer einführenden Arzneimittellehre vertraut gemacht hat, damit er das eine vom anderen unterscheiden kann und ein Gefühl für die Denk- und Wirkungsweise der Homöopathie bekommt. Besonders auch hinsichtlich dessen, was er sich selber zutrauen darf und was in die Hände eines guten Therapeuten gehört. Nur in einschlägigen Werken zur Selbstbehandlung nachzuschlagen und auszuprobieren ist zu wenig! – Homöopathie wird nach bestimmten Kriterien verschrieben, ansonsten wirken weder Tröpfchen noch Globuli! – Auch die Unterscheidung hinsichtlich Tief- und Hochpotenzen sowie hinsichtlich kleinen und großen antimiasmatischen Mitteln ist von entscheidender Wichtigkeit.

Im folgenden für den Interessierten nun einige Tips hinsichtlich Büchern, welche meines Erachtens für den Einstieg Richtung Selbstbehandlung bzw. für die Behandlung der eigenen Kinder gut geeignet sind:

 

Grundlagen hinsichtlich der Miasmen sowie akuten und chronischen Krankheiten:

 

Grundlagen hinsichtlich der homöopathischen Potenzen:

 

Arzneimittellehre – für den Einstieg – zum besseren Verständnis der Wirkungsweise homöopathischer Mittel:

  • Nash, E. B., „Leitsymptome in der homöopathischen Therapie“, 15. Auflage 1988, Haug Verlag, Heidelberg

 

Arzneimittellehre – zum Arbeiten:

  • Boericke, W., „Homöopathische Mittel und ihre Wirkungen“, 5. Auflage 1995, Verlag Grundlagen und Praxis, Leer

 

Zur eigentlichen Selbstbehandlung:

  • Stumpf, W., „Der große GU Ratgeber Homöopathie – Anleitung zur Selbstbehandlung“, 1990, Gräfe und Unzer, München
  • Sommer, S., „Homöopathie für den Hausgebrauch“, 4. Auflage 1997, Gräfe und Unzer, München
  • Sommer, S., „Homöopathie – Alltagsbeschwerden selbst behandeln“, 3. Auflage 2011, Gräfe und Unzer, München
  • Hering, C., „Constantin Hering’s Homöopathischer Hausarzt“, 14. Auflage 1875, Friedrich Frommans Verlag, Stuttgart

 

Sicherlich gibt es auch andere gute Anleitungen zur Selbstbehandlung. Jedoch sollte man diese mit einer gewissen Vorsicht genießen, da meist zu hohen C30- oder C200-Potenzen geraten wird, ohne Rücksicht darauf, ob es sich um akute oder chronische Mittel handelt. Derartige Bücher können jedoch hinsichtlich der Mittelbeschreibung und Indikationen sehr wertvoll sein; nur die angegebenen Potenzhöhen wären auszutauschen gegen D12 oder LM6.

Wenn in dem einen oder anderen Fall aber gerade keine anderen Potenzen als Hochpotenzen zur Hand sind, bitte stets nach der Wasserglasmethode verfahren, dann liegen Sie meist auf der sicheren Seite. Genaueres hierzu siehe „Die homöopathischen Potenzen Ein Ratgeber aus der Praxis – im Akutfall und bei anti-miasmatischer Kur“.

 

 

Homöopathische Haus-, Urlaubs- und Notfallapotheke

 

Viele Therapeuten empfehlen ganz bestimmte, von einigen Apotheken fertig zu beziehende Hausapotheken mit 200 Arzneimitteln und mehr. Diese sind meist in C30- und/oder C200-Potenzen gehalten. Ich tue dies in meiner Praxis aus gutem Grunde nicht, denn in der Regel erwerben Sie dadurch auch eine Vielzahl von Mitteln, die Sie nie und nimmer einsetzen werden. Ich rate eher dazu, sich ein Lederetui bzw. Mäppchen mit leeren Röhrchen* zu besorgen (mit mindestens 60 Schlaufen für 1,5- bzw. 2-g-Röhrchen) und mit etwa 20 Arzneimitteln, die bei der Akutbehandlung immer wieder vorkommen, zu beginnen. Im Laufe der Zeit werden Sie dann schrittweise immer weitere Mittel hinzufügen, so daß Sie sich Ihre persönliche individuelle Haus- und Urlaubsapotheke, welche genau zu Ihrer Familie paßt, maßschneidern.

Taschenapotheke Hahnemanns
heutige Taschenapotheken

Hahnemanns homöopathische Taschenapotheke

homöopathische Taschenapotheken unserer Zeit


Bilder: Lederetuis bzw. Mäppchen für homöopathische Taschenapotheken

Darüber hinaus ist es sinnvoll, für jedes Kind eine kleine Kinder-Notfall-Apotheke zusammenzustellen mit etwa 20 Arzneimitteln, welche im Verletzungsfall häufig zum Einsatz kommen. Dieses kleine Mäppchen kann dann den Kindern – beispielsweise bei Klassenfahrten ins Schullandheim – mitgegeben werden. Im Ernstfall ist diese Mini-Taschenapotheke samt beigelegtem Indikationsblatt und häuslicher Telefonnummer eine sehr wertvolle erste Hilfe, so daß Ihr Kind und/oder der begleitende Lehrer in die Lage versetzt werden, schnellstmöglich in Erfahrung zu bringen, welches Arzneimittel in welchem Fall angebracht ist.

Abschließend nun noch ein paar Seiten hinsichtlich des Anfangsbestandes einer homöopathischen Hausapotheke aus meiner Praxiserfahrung heraus samt homöopathischer Urlaubsapotheke und homöopathischer Kinder-Notfall-Apotheke (kleines Etui mit genau 20 Arzneimitteln). Es empfiehlt sich, die beiden Indikationsblätter Urlaubs- und Kinder-Notfall-Apotheke mit Vorder- und Rückseite zusammengefaltet in die entsprechenden Etuis zu legen, damit sie im Ernstfall Auskunft geben können.

Selbstverständlich gibt es auch eine homöopathische Geburtsapotheke (Geburtsvorbereitung, Geburt, Wochenbett und Nachsorge). Diese wird  jedoch nur unter fachmännischer Anleitung und bei laufender chronischer antimiasmatischer Behandlung sowie homöopathischer Schwangerschaftsbegleitung weitergereicht.


pdf-Dateien

 



Zu guter Letzt sollten homöopathische Arzneimittel sicher und geschützt aufbewahrt werden, ganz besonders vor Strahlenbelastung. Hierzu eignen sich Bleibeutel (im Fotofachhandel erhältlich, doch seit geraumer Zeit kaum noch verfügbar), Alu-Boxen oder Strahlenschutztaschen.

Strahlenschutztasche




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* Leere Taschen- und Hausapotheken: siehe homöopathischer Versandhandel.   [zurück]

 

 

(Auszug aus dem Anhang des Buches ”Die homöopathischen Potenzen Ein Ratgeber aus der Praxis – im Akutfall und bei anti-miasmatischer Kur” von Dr. Joachim-F. Grätz, incl. der angegebenen homöopathischen Apotheken)

 

Video:
„Infos zu einer homöopathischen Haus- und Urlaubsapotheke“

Hom-Haus-UrlaubsApotheke




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