Im gesunden Zustand schwingt die Lebenskraft harmonisch und im Einklang mit der Natur. Im Krankheitsfalle dagegen ist sie verstimmt; d. h., wenn der Mensch erkrankt, ist ursprünglich nur diese geistartige Lebenskraft durch den dem Leben feindlichen, dynamischen Einfluß eines krankmachenden Agens verstimmt1, kann also nicht mehr harmonisch schwingen. Hahnemann fand in seinen über 50jährigen Forschungen heraus, daß die örtlichen Krankheitserscheinungen, die Symptome und Zeichen, gar nicht die eigentliche Krankheit selber sind, sondern ihr nach außen gerichteter sicht- und fühlbarer Ausdruck. Sie repräsentieren die äußere Manifestation dieser Verstimmung und fungieren somit als einziger Indikator für die Erkrankung selber2. Organische Veränderungen sind als Ergebnisse langjähriger (vielfach auch deutlich kürzerer) Fehlfunktionen des immateriellen Zentrums aufzufassen. Da die Krankheit im Zentrum sitzt und nur ihre Manifestationen nach außen hin sichtbar sind, nützt es nichts, diese Resultate einfach zu beseitigen. So kann man die Tonsillen (Mandeln), die sog. Polypen oder die Appendix (Wurmfortsatz, sog. Blinddarm) entfernen, ohne daß damit die eigentliche Fehlfunktion in Ordnung gebracht würde. Die vorläufige vermeintliche Ruhepause (bzgl. der vorherigen Krankheitserscheinungen) existiert nur deshalb, weil das derzeitige Zielorgan der Fehlfunktion nicht mehr vorhanden ist; vielfach ist es jedoch nur eine Frage der Zeit, wann der Organismus mit anderen, u. U. lebenswichtigeren Organen reagiert und damit signalisiert, daß vom Energetischen her immer noch nicht alles in Ordnung ist, ja daß alles u. U. sogar verschlimmert wurde.
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