Sykosis

Auszug aus dem Buch von Dr.-Ing. Joachim-F. Grätz, ”Sanfte Medizin - Die Heilkunst des Wassermannzeitalters”:

 

 

Sykosis

 

Das sogenannte chronische Trippersiechtum oder die sogenannte Feigwarzenkrankheit. Dieses Miasma ist das venerischste aller venerischen Krankheiten und geht sehr häufig auf eine unterdrückte Gonorrhoe (Tripper) oder ähnliches (wie beispielsweise Trichomonaden, Candida albicans, Chlamydien, Herpes genitalis oder sonstigem Fluor vaginalis [Ausfluß] einer bestimmten Qualität) zurück. Schon John Henry Allen beobachtete vor rund 100 Jahren, daß etwa 80 % aller Männer von der Sykosis befallen sind, was sicherlich bis heute stimmt, denn sie ist seit geraumer Zeit zum zweitwichtigsten Miasma aufgestiegen, wenn nicht sogar zum wichtigsten. Einer der Hauptgründe ist vor allem in den weltweiten Impfprogrammen zu sehen, die fast immer sykotisieren bzw., wie Allen es formulierte, „die gesamte Rasse sykotisch machen“. Selbst die WHO (Weltgesundheitsorganisation) gibt indirekt Zeugnisse dieses Trends wieder: In einem Bericht heißt es, die (akute) Gonorrhoe verbreite sich seit 1960 wieder beträchtlich; in den USA sei sie mittlerweile die häufigste Infektionskrankheit, von den Grippeepidemien einmal abgesehen. Man muß dazu wissen, daß die Gonorrhoe immer mit Penicillin oder anderen Antibiotika unterdrückt wird. Und damit sind wir dann sofort im Chronischen, nämlich in der sykotischen Belastung mit all seinen sekundären und tertiären Folgeerscheinungen!

Die Sykosis wird durch Ansteckung erworben, allerdings nicht so leicht wie die Psora. Während jene ja schon durch Hautkontakt übertragen wird, geschieht dies bei der Sykosis via Geschlechtsweg oder – im Sinne einer Reinfektion – über die Muttermilch. Darüber hinaus wird die Sykosis heutzutage meist schon erblich weitergegeben, so daß auch bereits Säuglinge Stigmata dieses destruktiven Miasma deutlich zeigen (siehe „Der sykotische Säugling“ im Beitrag
Blähungskoliken). Auf der anderen Seite bedeutet dies erfreulicherweise aber auch zugleich, daß die Sykosis bereits im frühesten Kindesalter erkannt werden kann und somit mit Hilfe der chronischen Homöopathie erfolgreich eliminierbar ist, so daß die Kinder – im Sinne der Medizin – recht unauffällig aufwachsen können!

Aus dem Ganzen folgt unmißverständlich, daß nicht jeder Sykotiker eine akute Gonorrhoe gehabt haben muß. Der berühmte Homöopath und Entdecker der Heredität der Miasmen, John Henry Allen, der außerdem Professor für Haut- und Geschlechtskrankheiten am Hahnemann Medical College in Amerika war und dadurch sehr viele venerische Patienten studieren und behandeln konnte, weist in seinem Buch „Die Chronischen Krankheiten – Die Miasmen“ darauf hin, daß nicht jede Gonorrhoe sykotisch macht, daß aber auch nicht jeder sykotische Patient (oder jemand aus dessen Blutsverwandtschaft) eine echte Gonorrhoe gehabt haben muß. Vielmehr kommt es auf die Qualität des katarrhalischen Ausflusses an, der im sykotischen Fall oft stark oder widerlich riechend ist – meist muffig, säuerlich oder nach altem Fisch (Fischlake) – und dazu häufig schmutzig gefärbt ist, wie gelblich-grün bis braun, was auch bei Chlamydien, Trichomonaden, Mycoplasmen, Herpes genitalis oder ähnlichem recht häufig der Fall ist. Es ist also viel zu wenig, in der Anamnese „nur“ nach der Gonorrhoe zu forschen, um vergangene akut-sykotische Belastungen festzustellen! – Außerdem ist die heutige Diagnose Gonorrhoe viel zu einschränkend für die Homötherapie, da sich diese ausschließlich auf das Vorhandensein von Gonokokken gründet, welche zu Hahnemanns Zeiten weder bekannt noch entdeckt waren. Zu jener Zeit war der Begriff Gonorrhoe viel weiter gefächert und bedeutete soviel wie „Harnröhrenausfluß“. Ähnliches gilt beispielsweise auch für den modernen Begriff Herpes. Dieser ist in der homöopathischen Nomenklatur nicht definitiv an den Nachweis von Herpesviren gekoppelt und sollte – z. B. beim Repertorisieren – immer kombiniert werden mit dem Begriff Bläschenausschlag.

Die hereditäre Sykosis kann mit der Zeit dieselben Symptome hervorbringen wie die erworbene. Die erworbene verläuft – grob gesehen – in drei Stadien, unterbrochen von mehr oder weniger langen Zeiten der Latenz (Das können durchaus mehrere Jahre sein!), die oft einen Zustand vermeintlicher Gesundheit vortäuschen. In den meisten Fällen reicht allerdings eine Causa aus, um das Miasma zu aktivieren und aus der Latenz wachzurütteln, wie z. B. eine akute Krankheit, Nässe, feucht-kalte Witterung, Verkühlung, Kummer, Gram, Verletzung etc. pp.

Das erste Stadium ist das Akutstadium mit dem spärlichen – oft fischelig riechenden – katarrhalischen Ausfluß, welcher bei Frauen häufig scharf und wundmachend ist sowie zäh und klebrig, teilweise wie Uhu, teilweise auch schleimig-eitrig und begleitet wird von starkem Juckreiz und welcher heutzutage von den Medizinern – meist mittels Antimykotika (Antipilzmittel) oder Antibiotika – unterdrückt wird. – Ein derartiger Fischgeruch bleibt nicht auf die Geschlechtsorgane begrenzt. Er läßt sich meinen Beobachtungen nach auch in ganz anderen Körperregionen finden: beispielsweise bei Hautausschlägen, im Speichel, im Hals oder bei Säuglingen in der Nase, auf dem Kopf, am Bauchnabel oder im Windelbereich trotz wiederholten Waschens! – Hat eine sykotische Belastung derart begonnen – und dies kann Jahre oder sogar Jahrzehnte zurückliegen –, so kann es keine dauerhafte Heilung geben, sofern nicht dieser Ausfluß wiederhergestellt wird! Sobald der Ausfluß wieder da ist, verschwinden die anderen Krankheitserscheinungen der Sykosis! – Dies ist ein Naturgesetz, welches Sie jederzeit überprüfen können! – Das heißt beispielsweise, daß eine chronische Polyarthritis niemals bleibend verschwinden kann, wenn sie im Rahmen einer sykotischen Unterdrückung entstanden ist, es sei denn, der ursprüngliche Ausfluß kommt mit der Zeit wieder zurück. Im Sinne der Heringschen Regel muß diese Phase wieder durchlaufen werden, um sie echt ausheilen zu können.

Das zweite Stadium der Sykosis ist geprägt durch die Stasis innerer Organe, insbesondere der Beckenorgane der Frau. Es zeigt sich also in erster Linie im Urogenitaltrakt, d. h., die Sexualorgane und die ableitenden Harnwege sind betroffen. Klinische Krankheitsbilder sind häufige Blasen-, Nieren-, Nierenbecken- oder Eierstockentzündungen, Eileiterverklebungen, Abszesse der Tuben, Menstruationsprobleme aller Art, Eileiterschwangerschaften, Fehl- und Frühgeburten, Unfruchtbarkeit, genitale Pilzinfektionen, Condylome oder Feigwarzen im Genitalbereich und/oder Uterus (meist verbunden mit dem Nachweis des Humanen Papillomavirus [HPV]), Gebärmutterentzündungen, Adhäsionen und muköse Zysten an den Beckenorganen und vieles mehr. Auch die sogenannte Endometriose gehört hierher. Um es kurz – gemäß John Henry Allen – in einem Satz zu sagen:
Die sogenannten chirurgischen Krankheiten der Frau sind meist sykotisch.

Während der Schwangerschaft sind insbesondere zu nennen: exzessive Schwangerschaftsübelkeit und -erbrechen, durchaus bis zu neun Monaten (Eigentlich muß es einer Schwangeren immer gut gehen!); Ausfluß oder Pilzinfektionen; fortlaufende monatliche Regelblutungen (bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat schon vorgekommen!); unbegründete panische Ängste vor Behinderung oder, daß mit dem Kind irgend etwas nicht stimmt; Anämie; ausgeprägtes Verlangen nach Saurem; bei Vegetariern teilweise sogar das Auftreten von intensiven Fleischgelüsten; im dritten Trimenon Wassereinlagerungen in den Beinen, Füßen und Händen; Lageanomalien des Kindes wie Steiß- oder Querlage; Nabelschnurumwicklungen; vorzeitige Wehen und/oder Blutungen; tiefliegende Plazenta wie PPT und PPP (placenta praevia totalis – sie verlegt den Gebärmutterausgang gänzlich – bzw. placenta praevia partialis mit nur teilweiser Verlegung) und vieles mehr. Auch eine sich nicht lösen wollende Plazenta nach der Geburt, die dann operativ entfernt werden muß, oder der Wochenflußstau sowie die Wochenbettdepression gehören hierhin.

Der Mann hat weniger große Schleimhautoberflächen im Becken aufzuweisen. Bei ihm imponieren zumeist Hämorrhoiden, Prostatitis, Orchitis oder Epididymitis (Hoden- oder Nebenhodenentzündung), perianale Hautausschläge (um den Anus herum), Proktitis (Mastdarmentzündung), rektale Eitertaschen und dergleichen mehr.

Darüber hinaus sind aber auch chronische Neben- und Stirnhöhlenvereiterungen, Heuschnupfen, eine Form des Asthmas, Krankheiten des rheumatischen Formenkreises, Gicht, Arthrose, Reaktionsschwäche, Diabetes (besonders der juvenile, der Typ I), endogene und manische Depressionen, panische Ängste und psychotische Zustände sowie Unverträglichkeiten von manuellen oder instrumentellen Eingriffen (Operationen), Komplikationen bei invasiven Eingriffen (z. B. endoskopische Eingriffe) diesem Typ von Miasma zuzurechnen.

Merkmale des Tertiärstadiums, des dritten Stadiums der Sykosis sind häufig diverse Hautmanifestationen. Zunächst sind die meisten warzenförmigen Gebilde (Papillome) sykotischen Ursprungs. Bei Kindern treten sie häufig während der Zeit der zweiten Zahnung auf. Des weiteren sind die sogenannten „red moles“ zu nennen. Hierbei handelt es sich um eine Art blutroter, glatter, blanker stecknadelkopfgroßer Leberflecke, die häufig auf der Brust, dem Bauch und an den Oberschenkeln zu finden sind. Auch die „spider naevi“ in der Gegend des Jochbeins unter den Augen, eine Art spinnennetzförmiger Gefäßerweiterungen, deuten auf dieses dritte Stadium hin. Die heute sogenannte Nickelallergie, wenn Ohrringe nicht vertragen werden, ist ein hochkarätig sykotisches Phänomen. Hier eitern die Ohrringlöcher meist beim Tragen von Modeschmuck oder silbernen Ohrringen. Nicht selten ist dies auch bei den verschiedenen Goldlegierungen zu beobachten, ja es gibt auch den umgekehrten Fall, daß Gold nicht vertragen wird, während Billigschmuck keinerlei Probleme bereitet. Auch eine besondere Form der Akne wird der Sykosis zugerechnet. Sie tritt meist um die Menstruationszeit auf und besteht aus nicht-eiternden großen, roten, sehr schmerzhaften Papeln, die nicht in Gruppen auftreten, sondern einzeln. Ein anderes Hautzeichen ist das sogenannte kreisrunde Ekzem, das am Rand wie von einem Wall umgeben ist und heutzutage oft als Pilz diagnostiziert wird. Des weiteren sind der kreisrunde Haarausfall (Alopecia areata), Hämangiome, Ischiasbeschwerden, Zöliakie, Epilepsie, Herzfehler, Impetigo contagiosa (Grind- oder Eiterflechte), Gicht, Nierengrieß bei kleinen Kindern, Steinleiden (Nieren-, Gallensteine), rheumatische Beschwerden, welche sich meist bei feuchtkalter Witterung (hydrogenoide Verschlechterung) oder Wetterwechsel verschlimmern, Neigung zu Bronchitis (insbesondere zu spastischer Bronchitis), Sinusitis (Stirn- und Nebenhöhlenentzündungen) und „Kopfgrippen“, Anämie, Asthma, Nieren- und Blasenleiden Anzeichen des dritten Stadiums. Typisch für das Gemüt ist die Haltung, den „Geist an den erkrankten Punkt zu heften“, gleichgültig, wie leicht die Krankheit sein mag. Sykotiker sind meist hypochondrisch veranlagt und untersuchen sich und ihre Organe minutiös und sehr häufig und rennen von Pontius zu Pilatus, um alles abklären zu lassen, sind dann aber immer noch beunruhigt. Autoimmunerkrankungen, Onychophagie (Nägelkauen), teilweise sogar inclusive der Fußnägel, Legasthenie, geistige Retardierung, Idiotie, hysterische Zustände, irrationale Ängste, Panikattacken, Phobien und Todesängste sowie Depressionen, Suizid bei Jugendlichen, Alkohol- und Drogensucht, Kriminalität, Verwirrungszustände bis hin zu Manie und echtem Wahnsinn, aber auch Übersteigerung, Exzeß und Fanatismus können die psychischen Kennzeichen dieses Miasmas in ihrer stärksten Ausprägung sein.

Eine Sykotisierung kann in vielerlei Hinsicht erfolgen. Nachfolgend ein kleiner Überblick der wichtigsten Verursachungen, wodurch die Sykosis in unserer Zeit gesetzt und/oder verschäft wird.

  • Impfungen!  (inclusive sogenannter nicht angegangener Impfungen!)
  • Unterdrückung von Gonorrhoe-artigem Ausfluß
  • Unterdrückung von Condylomen (Feigwarzen)
  • Bluttransfusionen
  • parenterale Eiweiß-Injektionen etc. (d. h. durch fast alle Prozeduren, welche die heutige Medizin am menschlichen Körper unter Umgehung seiner natürlichen Schutzvorrichtungen vornimmt)
  • häufiger Arneimittelkonsum, Pille, schwere Drogen, sogenannte Hypo- oder Desensibilisierungen
  • Operationen/Eingriffe wie Abtreibung, Ausschabung, Sterilisation, Entfernen von Fisteln, Adhäsionen und mukösen Zysten an den Beckenorganen der Frau
  • Entfernung eines Organs (z. B. Uterus, Eierstöcke, Eileiter, sogenannter Blinddarm [Wurmfortsatz])
  • Bestrahlungen
  • Menstruation, Spirale, Schwangerschaft, Geburten, Fehlgeburt, Frühgeburt.

 

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